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Eine kaputte Tasse ...

sue57:

Und wenn ich hier so lese, denk ich immer wieder an die Worte meiner Mutter vor 3 Jahren: eine kaputte Tasse ist eine kaputte Tasse, mag man sie noch so gut kleben, den Riss nicht mehr sehen, er ist immer noch da, und sie wird nie mehr so stabil sein wie vorher.





Ele:

Mit einer kaputten Tasse, ist es so eine Sache ...

Früher hat man sie vielleicht gehegt, man hat sie auch an besonderen Tagen gepflegt, aber wenn man sie nicht brauchte, wurde sie (zumindest meine Tasse) fein säuberlich in die Ecke gestellt, und bei Bedarf wieder hervorgeholt....

Nachdem die Tasse einen Riss hatte, merkte man, wie sehr man sie vermisst, früher hat man nie mehr als nötig an die Tasse gedacht, wer denkt schon über eine scheinbar funktionierende Tasse nach, sie war halt da....

Nachdem ich nun meine Tasse flicken musste, stellte ich fest, sie passte gar nicht mehr in den Schrank, also ließ ich sie draußen und so konnte sie plötzlich an meinem Leben teilhaben.

Ich merkte plötzlich, ich kann diese Tasse zu weit aus mehr Dingen nutzen, als ich mir das vorher vorstellen konnte oder hatte ich nur vergessen, was man mit so einer tollen Tasse alles machen kann?

Ab und zu stört mich noch der Riss in der Tasse, sieht bei ganz genauer Betrachtung einfach nicht schön aus, aber seit sie diesen Riss hat, gehe ich viel vorsichtiger mit ihr um, damit sie nicht ganz zerbricht.

Denn durch den Riss ist sie zerbrechlich geworden und ich weiß, ich würde sie sehr vermissen. Also gehe ich ganz bewusst um, mit dieser Tasse.

Und wenn ich es mir recht überlege, seit dem Riss ist sie eine ganz besondere Tasse. Bei dem Sturz damals, ist sie nicht ganz zerbrochen, sie hat nur gezeigt, dass man nicht alles mit ihr machen kann, dass auch sie zerbrechlich ist und einer großen Aufmerksamkeit bedarf, aber dass sie ihr Leben noch mit mir verbringen will und weil ich diese Tasse schon so viele Jahre besitze und sie mir so viel Freude gemacht hat, freue ich mich über so guten Klebstoff, der den Riss gut zusammenhält, aber uns immer wieder ins Bewusstsein ruft, wie vorsichtig man sein muss, mit den Dingen, die man liebt.

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Foto: Rita Thielen www.pixelio.de