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Selbstbetrug ... der Betrogenen und der Geliebten
Lea
hatte das Anliegen an die Geliebten (Auszug):
...Ich habe so sehr das Gefühl, dass viele hier so sehr mit
sich beschäftigt sind. Dass einige gar nicht mehr bemerken,
dass hinter der Beschreibung "seiner Frau" und "seinen
Kindern" wirkliche Menschen stehen. Zerfetzte Nerven,
Existenzen auf der Kippe, Kinder, die nächtelang um ihre
Väter weinen. Mütter, die nicht mehr ein noch aus wissen,
weil ihre Männer sie mit allem alleine lassen. Frauen, die
jahrelang alles in ihren Kräften stehende getan haben, die
verdammt noch mal auf Vieles verzichtet und alles für ihre
Männer getan haben, um dann in schwierigen Zeiten betrogen
und verlassen zu werden. Nur, weil sie nicht perfekt
waren....
Antwort von Wolfgang
Liebe Lea,
vielleicht bewegst Du dich gerade in derselben perfekten
Gedankenfalle, in der sich die Geliebten auch bewegen
..?
Ein Mensch, den ich liebe, für den ich so viele gute
Gefühle habe, der kann nicht so schlecht sein, dass er
mir vorsätzlich Schmerz zufügt. Ginge ich davon aus, so
müsste es mich auf der Stelle zerreißen, denn ich würde
meine Gefühle ad absurdum führen ...
Nur wenn dem so ist, wo liegt der Grund dann ?
Das Phänomen liegt darin, dass die Geliebten, als auch
die Betrogenen noch viel erfindungsreicher sind, als es
der Geiger jemals sein könnte.
Lies die Geschichten auf dieser Seite (dieGeliebte.de),
oder auf der Betrogenenseite (Betrogene.de)
und Du siehst die absurdesten Begründungen für sein
Verhalten, die wildesten Konstrukte - und alle sind
lediglich dazu da, der tatsächlichen Konfrontation
auszuweichen.
Manchmal denke ich, die Anteile des Geigers, diesen
Prozess am Laufen zu halten sind nur minimal. Es bedarf
nur eines erneuten kleinen Versprechens, einer SMS, oder
einer liebevollen Geste und die Beteiligten saugen dies
auf wie ein Schwamm, unendlich dankbar dafür, dass diese
Flamme Hoffnung erneut Nahrung bekommen hat.
Du kannst nicht an ihren gesunden Menschenverstand
appellieren, von ihnen fordern, die Familie dahinter zu
sehen, denn sie sind noch nicht einmal in der Lage für
sich selbst Verantwortung zu übernehmen, geschweige denn
für die abstrakte Größe der Ehefrau.
Liebe Lea, wir Betrogenen geben dieser Situation ein
ebenso festes Fundament, wie es die Geliebten auch tun.
Erst durch unser Festhalten - trotz der Situation, oder
durch Verleugnung der Tatsachen, indem wir, manchmal
über Jahre hinaus nicht wahrnehmen (wollen), dass der
Partner eine Zweitbeziehung führt ist eine solche
Konstellation überhaupt erst möglich ...
Ich würde in diesem Dilemma einfach die Fragestellung
ändern, sie von den Personen lösen und mich - nur mich -
fragen, ob es richtig ist, Liebe mit Schmerz
gleichzusetzen...- ob es dieser eine Mensch ist, von dem
ich mein Leben, meine Bestätigung, mein Selbstwertgefühl
abhängig mache, während es gleichzeitig mit Füßen
getreten wird ...
Liebe, wie ich sie heute verstehe, hat mit diesem
schrägen Kampf, mit dem Verbiegen, mit den Lügen, mit
den Erniedrigungen nicht im geringsten etwas zu tun !
Jede Geliebte könnte ihren Geiger innerhalb weniger
Minuten auf den Punkt bringen, wenn sie das Schweigen
seinerseits nicht mit ihren eigenen Antworten deuten
würde, sondern seine Antworten bzw. Nichtantworten als
das nehmen würde was sie sind ...
Und für die Betrogenen gilt das Gleiche. Natürlich ist
es bitter, wenn Kinder dort hineingezogen werden, aber
was hält uns denn davon ab, uns einen Partner zu suchen,
mit dem wir unseren Kindern eine Beziehung zeigen
können, die uns wirklich entspricht ?
Das Gefühl, wir werden niemals wieder einen Menschen
finden, den wir so lieben ....?????
Ja - aber das ist nicht das Problem der dritten
beteiligten Person - sondern unser ureigenes - diesen
Selbstbetrug für uns aufzudecken und entsprechend zu
handeln...
Damit wir diese Katastrophe nicht ein zweites, drittes,
oder sogar viertes Mal durchleben müssen ....
denkt sich mal so
Wolfgang
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Foto: Zach
Klein www.piqs.de
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