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Teil 1 | 2 |
Gefühle und Gedanken eines Geigers
Manfred
Hilfe: Geschrieben von Manfred am
22.03.2001 zur kurzen Erklärung: Manfred ist verheiratet
und hat eine Geliebte: S., sie lebt ebenfalls in einer
festen Beziehung. Hier ein Auszug aus dem Forum über
seine Gedanken und Gefühle zum Thema Trennung von der
Familie und Gefühle zu seiner geliebten S.
Hab mich lange Zeit nicht gemeldet aufgrund vieler
Geschäftsreisen und na ja vielen Hoch und Tiefs wo man
sich dann oftmals nur noch verkriechen möchte. Tja wie
ist der Stand bei mir / uns??!! Es hat sich viel
ereignet die letzten Wochen und doch bin ich heute
wieder an einem Punkt nicht mehr weiterzuwissen. Wir
konnten für ein paar Tage in Urlaub fahren. es war
wunder-wunder-schön. Diese Tage haben einiges in mir
geändert. Dieses Verlangen, diese Liebe, diese
Geborgenheit... diese Sucht danach ist viel stärker als
je zuvor. Dieses gemeinsame Lachen, dass gemeinsame
Verrücktsein und einfach das sich fallen lassen
können... es gibt keine Worte dafür. Wir sind in dieser
Zeit und natürlich auch danach uns noch näher gekommen,
alles ist noch vertrauter geworden. Ein Leben ohne den
anderen scheint unmöglich. Ich merkte wie sich mein
Leben doch total geändert hat. Wie ich mich geändert
habe. In der Zwischenzeit ist es so, dass jeder im
näheren Umfeld spürt, dass was nicht in Ordnung ist bei
mir und meiner Frau. Ja, lange Diskussionen sind gerade
an der Tagesordnung bei mir zuhause und doch bringe ich
es nicht fertig zu sagen: CUT! Ich schaffe es nicht der
Kinder wegen. Ich hasse mich dafür. Wie oft wünsche ich
mir dass sie sagt: geh! Ist das nicht total bescheuert?
Gestern war es nun so, dass meine Freundin und ich einen
riesen Streit hatten. Ein Wort gab das andere. Sie hat
ja Recht. Ein Jahr ist vergangen und sie möchte nicht
mehr von würde, hätte, sollte, könnte leben. Sie will
Träume verwirklichen, was ich mir ja insgeheim auch
wünsche. Ich arbeite an mir, spüre immer mehr den
Gedanken weg zu wollen aber immer, immer! wenn dieses
Vernunftspiel beginnt merke ich, dass ich es wohl nie
schaffen werde. Ich fühle mich feige, wie ein Versager,
denn ich liebe diese Frau über alles. Aber die
Kinder.... Wir hatten uns heimlich getroffen gestern und
gingen im Streit auseinander mit aus und vorbei. Ich bin
leer, müde, ausgelaugt, verzweifelt und unendlich
traurig. Verdammt ich will sie nicht verlieren, will die
Kinder nicht verlieren. Was soll ich nur tun? Ich bin
einfach gegangen, hab sie stehen lassen, sagte ihr, dass
ich nicht das Recht habe alles in ihrem Leben zu
zerstören nur weil ich im Moment nicht bereit bin einen
weiteren Schritt zu tun. Und dann der Ausdruck in diesen
Augen..... oh Leute was soll ich nur tun. Ich sterbe
ohne diese Frau, sterbe ohne meine Kinder. Steh nach wie
vor auf dem gleichen Fleck, nur mit dem Unterschied,
dass ich meine Gefühle nach außen hin nicht mehr
verbergen kann, dass ich jede Sekunde, jede Minute ohne
sie grätig bin, unausstehlich für die ganze Welt. was
soll ich nur tun?
Bei jedem Streit - wobei der Streit
zwischen meiner Frau und mir ist so, dass sie heult,
kurz geredet wird und dann alles tot geschwiegen und zur
Tagesordnung übergegangen wird - denke ich mir: jetzt
musst du alles raus brüllen. Das ist mein erstes Gefühl
mich von all dem "befreien" zu wollen. In der zweiten
Sekunde sind dann an aller; aller erster Stelle die
Kinder. Ich glaub nicht, dass ich mit meiner Frau
darüber reden könnte geschweige denn, dass sie zu einer
Lösung bereit ist. Ich hab auch das Problem, dass meine
Schwiegereltern im gleichen Haus wohnen und meine Mutter
im Moment schwer krank ist. ja, Ich denke ich würde alle
Herzen brechen und frage mich, kann ich so egoistisch
sein? Dann muss ich über das Mail von Holger nachdenken,
dass er schrieb über Haus, Nachbarn etc. zu verlieren.
Ja, vielleicht ist auch das, einwenig Angst, all das zu
verlieren, wo mein Blut, mein Schweiß drin steckt.
Obwohl, wenn ich ehrlich zu mir bin, sind das Dinge die
nicht wichtig sind. Meine Freundin stellt unsere Liebe
in frage. Sie sagte, unsere Liebe scheint nicht stark
genug zu sein. Verdammt. Sie war für alles bereit, und
ich möchte und kann nicht. Sie sagte mir, dass die
Situation unerträglich ist und als ich sie fragte, ob
sie so weiterleben könnte mit mir - auf unbestimmte Zeit
- sagte sie mir: kannst du so leben, wenn du weißt, dass
ich jede Nacht mit einem anderen Mann im Bett liege,
vielleicht irgendwann mal Kinder bekomme? Das tut so
weh. Ich sagte ihr, wenn es so unerträglich für sie ist
so zu leben, soll sie sich von ihrem Mann trennen. Sie
wiederum sagte mir, warum soll sie alles aufgeben für
das sie gelebt hat und ich wäre nicht zu einem weiteren
Schritt bereit? Ich glaub ich schreib alles etwas wirr.
Ich muss mir eingestehen, dass ich anfangs dachte ich
kann so Leben, ja. hab den Gedanken verdrängt, dass da
vielleicht noch jemand anders ist an ihrer Seite. Aber
aus Verliebtheit wurde eben Liebe. Diese tiefe,
unendliche Liebe. Diese Gedanken kann ich nicht
ertragen. Ich will bei ihr sein und kann nicht. Ob ich
ein guter Vater bin? Ich hoffe es. Ich mache mir schon
zum Vorwurf, dass ich kaum Zeit für meine Kinder habe,
ja ich sehe sie viel zu wenig. Wollte ihnen immer das
Gefühl einer intakten Familie geben. Ach es ist alles
sch... im Moment. Manchmal wünschte ich mir man hätte
uns erwischt, wünschte mir, sie würde mich raus werfen,
wünschte mir, dass sie sagt: so geht es nicht mehr. Ich
hab meine Frau schon gern. Sie ist ein lieber Mensch.
Aber das Verlangen nach Zärtlichkeit, nach
"Gedankenaustausch" ist einfach verloren gegangen und es
geht auch nicht mehr. ich dachte immer ich bin stark,
und doch fühle ich mich schwächer denn je.
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Foto: Petra
Bork
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