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Was es für mich bedeutet (hat), eine Geliebte zu sein
Chalina
- Warten auf einen Anruf, ein liebes Wort,
- eine Geste, das nächste
Treffen, dass er Zeit hat
- Zuhören und „die Verständnisvolle“ sein,
- wenn es bei ihm zu Hause
Ärger oder Kummer gibt
- Still ertragen, dass er „wir“ sagt und nicht mich und
ihn damit meint
- Wissen, dass er nach ein paar Stunden mit mir
- zurück zu seiner Frau
geht
- Einschlafen, ohne ihn, und wissen, genau jetzt ist
seine Frau bei ihm
- Aufwachen, ohne ihn, und wissen, genau jetzt ist seine
Frau bei ihm
- Sehnsucht haben, und auf das nächste Treffen warten
müssen
- Ihn im Geiste mit seiner Frau und seinen Kindern sehen
- Einen schönen Tag gehabt zu haben,
- und ihm abends nicht
spontan darüber erzählen zu können
- Einen schlechten Tag gehabt zu haben, und ihm abends
nicht darüber spontan darüber erzählen zu können
- Hoffnungen haben, und wissen, sie erfüllen sich nicht
- Sich Sorgen machen, wenn er sich nicht meldet und
nicht anrufen zu können, ob ihm was passiert ist
- Verständnis für seine Eheprobleme haben, aber die
eigenen Probleme nicht besprechen können
- (man will ja nicht
„schwierig“ sein)
- Sich immer wieder „aufbauen“ lassen und doch alleine
schlafen gehen zu müssen
- Zu wissen, er schläft mit seiner Frau (allein die
Vorstellung war der Horror für mich)
- Alltäglichkeiten nicht erleben zu können
- Unendliches Glück, wenn wir zusammen waren
- Unendliche Einsamkeit, wenn wir nicht zusammen waren
- Totale Vertrautheit fühlen, aber nicht leben zu können
- Zu wissen, er ist „mein“ Mann fürs Leben, und eine
andere Frau lebt mit ihm
- Misstrauen, Zweifel und Angst leben, ohne darüber
sprechen zu können
- Besondere Tage nicht mit ihm teilen zu können
(Geburtstage, Feiertage etc.)
- Liebe nicht leben zu können
- Verletzungen still ertragen, ohne sich darüber zu
beschweren
- Viele „Kratzer“ in meinem Leben, durch die
Heimlichkeit gibt es aber keine „Kratzer“ in seinem,
- es „gibt“ mich ja
eigentlich gar nicht
Hört sich alles etwas negativ an? Jein ;-) ich hab auch
viel Schönes erlebt und gelernt
- Ich hab vor allen Dingen wieder gelernt zu lieben,
bedingungslos
- Ich hab das Leben wieder gefühlt, vor ihm war ich
jahrelang „tot“
- Ich musste/durfte lernen zu vertrauen, blind
- Mich wieder jemanden zu öffnen, an mich heran lassen
- Geduld aufbringen, war - und ist - nicht gerade meine
Stärke ;-)
- Einzelne Momente zu 100% genießen zu können
- Mich voll und ganz auf jemanden einlassen
Aber, und vielleicht euch „getrennten Geliebten“ auch so
ergangen, ich hab auch schlimmes gelernt
- Bedingungslos lieben - ich weiß nicht, ob ich das in
einer solchen Intensität noch einmal kann und will
- Gebrochenes Selbstvertrauen - bin ich es nicht wert,
dass er zu mir steht?
- Demut - ich will nie wieder so hoch fliegen, nie
wieder so tief fallen
- Selbstaufgabe – nichts war wichtiger als er,
Hauptsache er fühlte sich wohl bei und mit mir
- Schmerz – nichts schmerzt mehr als ein liebendes,
verzweifeltes, einsames und verletztes Herz
- Minderwertigkeit - auch wenn ich alles gebe was ich
habe, es reicht doch nicht aus
Ich weiß, was ich in meiner Geliebten-Beziehung lernen
durfte, und ich weiß, was ich lernen musste.
Aber ich weiß noch nicht, was ich daraus für mein Leben
gelernt habe.
Dafür ist es noch zu früh, dafür schmerzen Herz und
Seele noch zu sehr.
Chalina
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Foto: Johanna
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